Early Excellence & Marte Meo

Auszug aus dem Blogartikel vom 7. Juni 2022 von Janina Kleinert
(EE-Blog der Heinz und Heide Dürr Stiftung
)

„EEC MEETS MARTE MEO“ – juhu, na endlich!

Am 05. und 06.05.22 war es soweit: dank Unterstützung der Heinz und Heide Dürrstiftung konnte die ConTAKT gGmbH Sasha Saumweber für zwei wunderbare Fortbildungstage nach Tübingen einladen, um erstmals geniale Erkenntnisse über die Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss von EEC und Marte Meo mit uns zu teilen!
Ich arbeite als Einrichtungsleitung und pädagogische Fachberatung für die Kokon gGmbH in Tübingen, wo wir seit einigen Jahren ein für uns stimmiges Konzept in der Ergänzung von EEC und Marte Meo gefunden haben. Daher war für mich sofort klar: Ich bin Teilnehmerin an Sashas Seminartagen - und was soll ich sagen? Es hat mich und meine KollegInnen, die alle ebenfalls in ihren Einrichtungen mit EEC und Marte Meo arbeiten, absolut abgeholt und begeistert! Selten hat ein Weiterbildungsangebot so sehr den Alltag pädagogischer Fachkräfte in EE-Einrichtungen bereichert wie dieses! Ja, EEC bietet nach wie vor auch ohne weitere Ergänzungen eine ideale Grundlage für bedingungslos ressourcenorientierte Haltung von Fachkräften gegenüber Kindern und einen uneingeschränkt positiven Blick auf alle Beteiligten.

Und gleichzeitig dürfen wir ehrlich sein und feststellen, dass viele pädagogische Fachkräfte in ihrem Alltag trotz allen Bemühens mit ihrem positiven Blick auf Kinder an ihre Grenzen stoßen – vor allem, wenn diese durch vermeintlich destruktives Verhalten in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Da reicht das Wissen über die „richtige“ Haltung allein oft nicht aus – es braucht auch das passende Handwerkszeug, um sich diese Haltung dauerhaft und immer wieder zu erarbeiten. Ja, es ist absolut richtig – und auch völlig im EEC-Sinne, dass diese Kinder nicht „das Problem“ sind und genauso wie alle Kinder den bedingungslos positiven Blick verdienen! Das ist jedoch leichter gesagt als getan, solange Fachkräfte nicht verstehen können, was uns dieses Verhalten der Kinder unter der Oberfläche zeigt – in Marte Meo-Sprache würden wir sagen: die Fachkraft muss lernen, die Entwicklungsbotschaft hinter dem (auffälligen) Verhalten des Kindes zu lesen.

Dieses Verständnis der Fachkräfte ist so wichtig für die Kinder! Dafür reicht es jedoch oftmals nicht aus, ihre Spielhandlungen und Spielinteressen im frei gewählten Spiel in hohem Wohlbefinden und großer Engagiertheit zu analysieren. Vielmehr brauchen diese Kinder ein tiefergehendes Verständnis und eine einfühlsame Begleitung durch pädagogische Fachkräfte hinsichtlich ihrer prägenden sozial-emotionalen Entwicklungsthemen – oder anders: erst wenn Fachkräfte es schaffen, im Sinne ihrer Verantwortung (!) für die Interaktion mit den Kindern deren Wohlbefinden und Engagiertheit durch entwicklungsförderliche Strukturen und Beziehungsgestaltung wieder zu ermöglichen, können die Kinder im vertieften Spiel ihren Interessen nachgehen – und sich spielend bilden und entwickeln. Und genau an dieser Stelle greifen EEC und Marte Meo so wunderbar ineinander! [...]