EEC in der Praxis

Praktikables Handwerkszeug für einen kindzentrierten Blick

Im EE-Ansatz steht die frühpädagogische Beziehungsgestaltung mit im Vordergrund. Das Handlungskonzept ist geprägt von den "Pädagogischen Strategien": Mit diesen Strategien schaffen pädagogische Fachkräfte eine lernförderliche Umgebung, die für Kinder die emotionale Sicherheit bietet, die sie für ihr Wohlbefinden benötigen. Diese Strategien sind eine Sammlung von leicht verständlichen Anleitungen für Erwachsene, damit sie ihre Arbeit mit Kindern reflektieren, die Kinder in ihrer emotionalen, kognitiven und sozialen Entwicklung begleiten und ihnen altersgemäße Lernunterstützung anbieten können.


Schemas als kindliche Handlungsmuster zur Welterschließung

Ein weiterer Pfeiler im EE-Ansatz ist dabei das Vertrautwerden mit den "Schemas": Das Beobachten und das Benennen von immer wiederkehrenden Handlungs-, bzw. Verhaltensmustern, durch die sich die Kinder ein Bild von der Welt machen.

Durch die Anwendung der Schemas sammeln Kinder Erfahrungen, mit denen sie ihr Wissen bestätigen, überprüfen und selbst aktiv erweitern. In der Kita wird eine anregende Umgebung geschaffen, in der Kinder sich an den verschiedenen Schemas ausprobieren und sich damit selbst Wissen erarbeiten.

Sie verknüpfen diese Handlungsmuster und die daraus gewonnenen Erkenntnisse und erschließen sich darüber im Kleinen auch die großen Zusammenhänge der Welt und des Lebens.


Die Haltung der Erziehenden: "Mitschwingen im Rhythmus des Kindes"

Die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es, das Spielverhalten der Kinder über das Beobachten der Schemas besser zu verstehen. Räume, Angebote und Materialien sind so gestaltet, dass sie die kognitiv verankerten frühkindlichen Schemas ansprechen und das Kind mit ihnen experimentieren kann. So entstehen individuelle Entwicklungs- und Lernprozesse. Die Dokumentation seitens der Fachkräfte, der Dialog zwischen Erwachsenem und Kind und der erziehungspartnerschaftliche Austausch mit den Eltern begleitet und unterstützt diese Prozesse.

Die fünf Einrichtungen der kleinen gemeinnützigen Kita-Trägerin der KoKon gGmbH in Tübingen haben den EE-Ansatz in ihrem pädagogischen Konzept verankert und verstehen sich als Kinder- und Familienzentren. Das pädagogische Personal ist EE-geschult und hat die Schemas nach dem EE-Ansatz für die eigene Einrichtung in Wort und Bild dokumentiert und übersetzt. Diese Schemakarten werden in die tägliche pädagogische Arbeit mit den Kindern einbezogen.


Quellen: Lepenies, Annette: Pädagogische Strategien im EE-Ansatz; Saumweber, Sasha Katja: Schemas im EE-Ansatz (beide hrsg. von der Heinz und Heide Dürr Stiftung, Schriftenreihe 1+2, Dohrmann-Verlag, 1. Auflage 2014+2015).